Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

2. zasedání.

Původní znění.

1936.

Interpellation

der Abgeordneten Hans Jokl, Rudolf Heeger und Genossen

an den Ministerpräsidenten,

betreffend die bei der Volkszählung im Bezirke Hultschin vorgekommenen Vergewaltigungen der Bevölkerung und die dadurch herbeigeführte Fälschung des Zählergebnisses.

Die unerhörteste und beispielloseste Vergewaltigung der freien Entschliessung der Bevölkerung hat sich gelegentlich der Volkszählung im Bezirke Hultschin ereignet. Überall versuchten die Zählungskommissäre durch Drohung mit der Gendarmerie, Bestrafung durch die Bezirkshauptmannschaft, auf die Bevölkerung einen Druck auszuüben, sich zur tschechischen Nation zu bekennen. Die gesetzlichen Vorschriften wurden mit den Füssen getreten, nirgends durfte die Bevölkerung selbst nach eigenem Ermessen den Zählungsbogen ausfüllen. Über diesbezügliche Beschwerde der (Bewohner der Gemeinden Klepsch und D. Krawann wurde diesen von der Landesregierung bedeutet, dass diese Bestimmungen und die der Unterschrift des Haushaltungsvorstandes als Bestätigung der Richtigkeit des Inhaltes des Zählbogens für den Bezirk Hultschin ausser Kraft gesetzt sei. Aus der Fülle der vorgekommenen Gewaltakte und Ungesetzlichkeiten seien nachfolgende besonders hervorgehoben:

Petershofen:

Zu Karl Scharbert kam der Zählkommissär Ludwig Zatopek und sagte zu dessen Frau Marie (eine geborene Richter), dass sie keine Deutsche sei, weil sie deutsch nicht verstehe. Er drohte ihr mit 20.000 Kronen Geldstrafe, bezw. mit Gefängnis, wenn sie in Rubrik 11 des Zählbogens ťmährischŤ nicht anerkenne.

Zu Eduard Balyar kam ein Gendarm. und ersuchte um Ausfolgung des Zählbogens, und versprach, er werde denselben am gleichen Tage retournieren. Der Gendarm empfahl sich, um nicht mehr wiederzukommen.

Ein Gehilfe der Frau Putitz in Petershofen, namens Arnold, wurde am 18. d. M. verhaftet, weil er dem Gendarmen sagte: ťHerr Wachtmeister, es ist ncht schön, dass wir von den Tschechen so behandelt werden und in die Rubrik 11 nicht das geschrieben wird, was wir verlangen.Ť

Der Zählkommissär Christinek sagte zu den Bergarbeitern, dass die Arbeiter entlassen und die Gruben vom Staate übernommen werden, wenn sich die Arbeiter nicht als Tschechen bekennen.

Zu dem Invaliden Franz Steppek und dem Arbeiter Franz Cyrus in Petershofen kam der Zählkommissär und trug in Rubrik 11 — ohne erst zu fragen — tschechisch ein.

Im Wohlfahrtshause wollten die Bewohner vom Zählkommissär Auskunft über die Vorgangsweise bei der Volkszählung haben. Der Zählkommissär sagte den Leuten, sie mögen sich an den deutschen Kaiser wenden.

Den Arbeiter Jakob Cyrus und dessen Familie weigerte sich der Zählkommissär als Deutsche einzutragen.

Der Arbeiter Karl Bilomsky verlangte ebenfalls vergeblich die Eintragung als Deutscher.

Der Arbeiter Otto Lammel und seine Familie wurden bei der Zahlung vollständig übergangen.

In Petershofen wurden der Bevölkerung alle Fragen nur in tschechischer Sprache vorgelegt und folgenden Personen trotz ihres Verlangens und Protestes die Rubrik 11 und 12 im Zählungsbogen nicht ausgefüllt: Franz Protzek, Karl Proczek, Hubert Proczek, Anton Kolinko, Johann Warzeschka, Pauline Warzeschka, Sophie Czernik, Thomann Ludwig, Twrdy Franz, Ptak Johann.

In Hoschialkowitz drohte der Zählungskommisär mit 3—10.000 Kronen Geldstrafe oder drei Monate Arrest, wenn sich jemand nicht zur tschechischen Nation bekennt. Jene, die sich trotz alledem zur deutschen Nation bekannten, wurden von den Zählungskommissären in einer separaten Liste verzeichnet, angeblich werden sich diese bei der Bezirkshauptmannschaft verantworten müssen.

In Schillersdorf bedrohte der Zählungskommissär Stach die Frauen, deren Männer in Arbeit und nicht zu Hause waren, mit Geld- und Arreststrafen, eventuell mit dem Entzuge der Invaliden-, Alters-, Witwen- und Waisenrente, wenn sie sich nicht zur tschechischen Nation bekennen.

Der Arbeiter Rontschka weigerte sich seine deutsche Nation zu verleugnen. Es entspann sich zwischen, ihm und dem Zählungskommissär ein Wortwechsel, in dessen Verlauf derselbe Kommisär 3 Gendarmen hereinrief, die. mit aufgepflanzten Bajonetten auf den Arbeiter losgingen. Dies alles, obwohl eine Schwerkranke im Zimmer lag.

In Bolatitz verlangte der Arbeiter Fritz Bijelek, dass der Zählungskommissär in die. Rubriken 11 und 12 des Zählungsbogens ťDeutschŤ eintrage. Er wurde deshalb ťwegen Störung der VolkszählungŤ zu K 1.000 Geldstrafe oder 14 Tage Arrest verurteilt. Wegen desgleichen Deliktes wurde der Arbeiter Johann Paschek zu 2.000 Kronen Geldstrafe verurteilt. Beide Urteile wurden ohne vorgehender Verhandlung, ohne Ausfertigung eines schriftlichen Urteiles bei nur mündlicher Verständigung der erfolgten Verurteilung gefällt. Diese täglich erfolgenden Verurteilungen zu Geld- und Arreststrafen durch die Bezirkshauptmannschaft Hultschin haben solche Dimensionen angenommen, dass bald jeder dritte Bewohner des Hultschiner Bezirkes behördlich vorbestraft sein wird. In vielen Fällen, wo die Eintragung der deutschen Nation in den Zählungsbogen verlangt wurde, klappte der Zählungskommisär die Akten zu und ging weg, ohne den Bogen auszufüllen.

Der Zählungskommisär, Lehrer Ondratschke kam auch zu Frau Foitzik. Ondratschke drohte mit einer harten Bestrafung, wenn sie sich nicht als ťMährerinŤ bekenne. Zu Josef Blahetka kam als Zählungskommissär Lehrer Raschka und begründete die tschechische Abstammung der Tochter Blahetkas, namens Ludmilla damit, weil Ludmilla ein tschechischer Name sei! Der Zählkommissär setzte in Rubrik 11 ťmährischŤ ein.

Zu Frau Rosalia Fuss kam der Lehrer Schmatera. Als Beweis, das die 60jährige Frau deutscher Nationalität sei, musste die alte Frau dem tschechischen Zählkommissär das ťVater unserŤ und ťGegrüsset seist Du MariaŤ vorbeten!

In Schepankowitz kam der Lehrer Klimek zur Witwe Anna Harasin, die krank zu Bette war. Deren Tochter rief bei Eintreten des Zählkommissärs ihren Bruder Franz, der als Böttcher im Hofe arbeitete. Während der Zählkommissär seines ťAmtes walteteŤ, kam Franz mit der Axt auf den Schultern ins Zimmer. In der Axt erblickte der Zählkommissär ein bevorstehendes Attentat, sprang zum Fenster hinaus, holte zwei Gendarmen, die den ťSchwerverbrecherŤ abführten! Von der Arbeit weg wurde er verhaftet, weil er mit dem Gerät, das ihm sein tägliches Brot gibt, in seine eigene Wohnung, zu treten wagte!

Zu Josef Wittasek kam der Zählkommisär, und da Wittasek mit diesem nicht tschechisch sprach, klappte er die Aktentasche zu, um sich zu empfehlen. Denselben Vorgang praktizierte der Zählkommissär bei Franz und Johann Hartisch, bei Emil Draschik und Johann Hildebrand.

Diese Fälle sind nur eine kleine Blütenlese aus der unglaublichen Fülle der vorgekommenen Vergewaltigungen und Ungesetzlichkeiten.

Wir fragen den Herrn Minister:

Ist er geneigt mit Rücksicht auf diese skandalöse Durchführung der Volkszählung im Bezirke Hultschin, die eine offenkundige Fälschung des tatsächlichen Verhältnisses darstellt, eine Überprüfung der Zählung unter Beiziehung der Vertrauensmänner der politischen Parteien des Bezirkes anzuordnen?

Ist der Herr Ministerpräsident geneigt, endlich dafür zu sorgen, dass diese Willkür und Gewaltpolitik, im Bezirke Hultschin ein Ende findet, und dass alle staatlichen Organe, die sich Verletzungen des Gesetzes zu Schulden kommen lassen zur Verantwortung gezogen werden?

Prag, am 3. März 1921.

Jokl, Heeger,

Pohl, Hirsch, Schweichhart, Taub, Schuster, Grünzner, Kaufmann, R. Fischer, Schäfer, Beutel, Čermak, Roscher, Häusler, Kirpal, Uhl, Hausmann, Dietl, Deutsch, Palme, Dr. Holitscher.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

2. zasedání.

Překlad.

1936.

Interpelace

poslanců H. Jokla, R. Heegera a druhů

předsedovi vlády

o nátlaku na obyvatelstvo při sčítání lidu v okrese hlučínském a o padělání výsledku sčítání.

Při sčítání lidu v okrese hlučínském udál se nejneslýchanější a bezpříkladný nátlak na svobodné rozhodování obyvatelstva. Sčítací komisaři, hrozíce četnictvem a tresty okresní politické správy, všude pokoušeli se vykonávati na obyvatelstvo nátlak, aby se přihlásilo k české národnosti. Zákonné předpisy byly šlapány, obyvatelstvo nikde nesmělo samo vyplňovati sčítací archy podle vlastního uvážení. Na stížnost obyvatelstva obcí Chlebičova a Něm. Kravař zemská vláda naznačila, že zákonná ustanovení a podpis přednosty domácnosti jako potvrzení o správném obsahu sčítacího archu pro hlučínský okres neplatí. Z mnoha násilností a nezákonností uvádíme obzvláště tyto:

Petershofen:

Ke Karlu Scharbertovi přišel sčítací komisař Ludvík Zátopek a pravil jeho manželce Marii (rozené Richterové), že není Němka, poněvadž nerozumí německy. Vyhrožoval jí peněžitou pokutou 20.000 K, po případě vězením, neudá-li v 11. sloupci sčítacího archu ťmoravskýŤ.

K Edvardu Balyarovi přisel četník a žádal jej, aby mu vydal sčítací arch a slíbil, že jej téhož dne vrátí. Četník se poroučel a již se nevrátil.

Pomocník paní Putitzové v Petershofenu, jménem Arnold, byl 16. t. m. zatčen, poněvadž řekl četníkovi: ťPane strážmistře, to není hezké, že s námi Češi tak zacházejí a do sloupce 11. se nezapisuje, co žádáme.Ť

Sčítací komisař Christinek řekl horníkům, že dělníci budou propuštění a doly převzaty státem, nepřihlásí-li se dělníci jako Češi.

K invalidovi F. Steppekovi a dělníku F. Cyrusovi v Petershofenu přišel sčítací komisař a ani se ho neotázav, zapsal ťčeskýŤ do sloupce 11.

Obyvatelé dobročinného ústavu chtěli, aby jim komisař podal zprávu o postupu při sčítání lidu. Sčítací komisař lidem řekl, aby se obrátili na německého císaře.

Dělníka J. Cyruse a jeho rodinu sčítací komisař odpíral zapsati jako Němce.

Dělník K. Bilomský rovněž marně žádal, aby byl zapsán jako Němec.

Dělník Otto Lammel a jeho rodina byli při sčítání úplně opomenuti.

V Petershofenu byly obyvatelstvu předloženy všechny otázky jen česky a přes žádosti a odpor nebyly vyplněny sloupce 11. a 12. sčítacího archu u těchto osob: F. Protzek, K. Proczek, H. Proczek, A. Kolinko, J. Warzeschka, P. Warzeschková, Ž. Czerniková, L. Thomann, F. Twrdy, J. Ptak.

V Hošťálkovicích vyhrožoval sčítací komisař 3—10.000 K peněžité pokuty nebo třemi měsíci vězení, nepřihlásí-li se někdo k české národnosti. Ty, kdož se přes to přiznali k národnosti německé, zapsali sčítací komisaři do zvláštní listiny, budou prý se musiti u okresní politické správy odpovídati.

V Šuleřovicích vyhrožoval sčítací komisař Stach ženám, jichž mužové byli v práci a nebyli doma, peněžitou pokutou a vězením, po případě, že se jim odebéře invalidní, starobní, vdovská a sirotčí renta, nepřihlásí-li se k české národnosti.

Dělník Rontschka zdráhal se zapříti německou národnost. Mezi ním a sčítacím komisařem došlo k hádce, v níž tento komisař zavolal tři četníky, kteří se vrhli s nasazenými bodly na dělníka. To všechno se dělo, ač ve světnici ležela těžce nemocná.

V Boleticích žádal dělník F. Bijelek, aby sčítací komisař zapsal do rubriky 11. a 12. sčítacího archu ťněmeckýŤ. Byl proto odsouzen ťpro rušení sčítání liduŤ k peněžité pokutě 1000 K nebo 14dennímu vězení. Pro týž přečin byl odsouzen dělník J. Paschek k peněžité pokutě 2000 K. Oba rozsudky byly vyneseny bez předchozího jednání, bez písemného rozsudku a jen ústně vyrozuměni o odsouzení. Odsuzování k peněžitým pokutám a do vězení, jež okres, politická správa hlučínská denně provádí, nabyly takových rozměrů, že brzy bude každý třetí obyvatel hlučínského okresu úředně potrestán. Ve všech případech, kde bylo žádáno, aby ve sčítacím archu byla zapsána národnost německá, sčítací komisař spisy zavřel a odešel, arch nevyplniv.

Sčítací komisař učitel Ondratschke přišel k paní Foitzikové a vyhrožoval jí krutým trestem, nepřihlásí-li se jako ťMoravkaŤ. K Josefu Blahetkovi přišel jako sčítací komisař učitel Raschka a odůvodňoval český původ dcery Blahetkovy Ludmily tím, že Ludmila jest jméno české. Do sloupce 11. zapsal sčítací komisař ťmoravskýŤ.

K paní R. Fussové přišel učitel Schmatera. Jako důkaz, že 60letá paní je národnosti německé, musila stará paní pomodliti se českému komisaři ťOtče nᚍ a ťZdrávas MariaŤ.

Do Štěpánkovic přišel učitel Klimek ke vdově A. Harisinové, která ležela v posteli nemocna. Když vstoupil sčítací komisař, zavolala její dcera svého bratra Františka, který pracoval na dvoře jako bednář. Zatím, co sčítací komisař prováděl ťúřední úkonŤ, přišel František do světnice se sekerou na rameně. Sčítací komisař, spatřiv sekeru, domníval se, že bude spáchán atentát, vyskočil z okna, přivedl dva četníky, kteří ťtěžkého zločinceŤ odvedli. Při práci byl zatčen, poněvadž do vlastního bytu odvážil se vstoupiti s nástrojem, který mu dává denní chléb.

K Josefu Wittaskovi přišel sčítací komisař a ježto Wittasek nemluvil s ním česky, zavřel brašnu na spisy a poroučel se. Týmž způsobem postupoval sčítací komisař u Františka a Jana Hartische, u Emila Draschika a Jana Hildebranda.

Tyto případy jsou jen malým výběrem z neuvěřitelného množství znásilnění a nezákonností.

Tážeme se pana ministra:

Jest ochoten, přihlížeje k tomu, že toto sčítání lidu v okrese hlučínském provádělo se hanebně a jest zřejmým paděláním skutečných poměrů, naříditi přezkoumání sčítání s přibráním důvěrníků politických stran v okrese?

Jest pan předseda vlády ochoten, postarati se konečně o to, aby přestala tato politika svévole a násilí v hlučínském okrese a aby všichni státní činitelé, kteří se provinili porušením zákona, byli pohnáni k odpovědnosti?

V Praze dne 3. března 1921.

Jokl, Heeger,

Pohl, Hirsch, Schweichhart, Taub, Schuster, Grünzner, Kaufmann, R. Fischer, Schäfer, Beutel, Čermak, Roscher, Häusler, Kirpal, Uhl, Hausmann, Dietl, Deutsch Palme, Dr. Holitscher.

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